Ein Roman über ein Gewaltverbrechen in einem kleinen Ort in Westkansas an vier unschuldigen Mitgliedern einer Familie. Bei seinem Erscheinen im Jahr 1965 ist "Kaltblütig" eine literarische Sensation. Denn die Schüsse auf die nette Familie Clutter sind sechs Jahre zuvor tatsächlich gefallen. Die Angehörigen und Nachbarn leben wirklich in dem 270-Seelen-Dorf Holcomb. Und die zwei jungen Mörder sind wenige Monate zuvor exakt so hingerichtet worden, wie es Truman Capote in seinem Meisterwerk schildert. "In Cold Blood" ist ein Tatsachenroman: der "wahrheitsgemäße Bericht über einen mehrfachen Mord und seine Folgen". Capote hat dafür sechs Jahre lang Interviews geführt, beobachtet und geschrieben. Das Ergebnis ist ein Text von legendärer atmosphärischer Dichte, einer der berühmtesten US-amerikanischen Romane überhaupt. Von Irene Schuck (BR 2011)
Bergbauern haben die einzigartige alpine Landschaft entscheidend geprägt - und pflegen diese bis heute. Doch was auf den ersten Blick einfach und ursprünglich wirkt, ist ein komplexer und vielfältiger Job, der auf der Erfahrung vieler Generationen fußt. Autor: Lukas Grasberger
Tollwut, Ebola, Aids, die Pest und höchstwahrscheinlich auch Covid-19 - viele Erkrankungen, die weltweit vorkommen, haben eines gemeinsam: Ihre Erreger sprangen irgendwann vom Tier auf den Menschen über. Es sind Zoonosen. Wie können wir uns vor den tierischen Erregern schützen? Von Maike Brzoska
Wie bringt sie ihre Werke auch zum entferntesten Leser? Wie findet das eine bestellte Exemplar aus mehr als elf Millionen Bänden seinen Weg in die Ausleihe? Wie klingt ein Bücheresel? Und warum schlägt man auch heute noch Bücher auf? Ein Gang durch die Bestände und die Geschichte der Bayerischen Staatsbibliothek.
Autorin: Leo Hoffmann (BR 2023)
Als Inbegriff des Kirgisischen wird das Werk des Autors Tschingis Aitmatow oft bezeichnet. Was genau aber als 'kirgisisch‘ gesehen wird, ist ein Produkt der sowjetischen Kulturpolitik. Diese forcierte Kulturevolution forderte ihre Opfer, wie auch die Familie Aitmatows zu spüren bekam. Autorin: Fiona Rachel Fischer (BR 2023)
Liebesbriefe sind spannende Zeitzeugnisse. Sie spiegeln Hoffnung und Sehnsucht und sind eine mutige Selbstoffenbarung mit dem Risiko. Mache gewähren auch Einblick in das Auf und ab von Beziehungen. Vor allem sind Liebesbriefe tiefromantische Bekenntnisse im Versuch, das ganz große Gefühl auszudrücken und für immer auf Papier zu bannen. Autorin Valerie von Kittlitz
Wer heiratet, kann viel Geld sparen. Möglich macht es das Ehegattensplitting. Der Steuervorteil ist umso größer, je ungleicher Eheleute verdienen. Das begünstigt eine traditionelle Rollenverteilung. Tatsächlich stammt das Splitting noch aus den 1950er Jahren. Warum hält es sich so hartnäckig? Autorin: Maike Brzoska (BR 2023)
Wer stottert, wiederholt unfreiwillig Buchstaben, Silben oder Laute. Betroffen sind etwa ein Prozent aller Menschen. Meist tritt Stottern zwischen zwei und sechs Jahren erstmals auf. Über die Ursachen wird immer noch geforscht, Gene spielen offensichtlich eine wichtige Rolle. Für Betroffene gibt es inzwischen vielversprechende Behandlungsmethoden. Von Claudia Steiner (BR 2021)
Was ist ein Meilenstein der Technik? Genau weiß man das immer erst im Rückblick. Im Deutschen Museum jedoch musste man seit jeher einschätzen, was einst ein Meilenstein werden würde. Ob und wie das im Laufe der Museumsgeschichte gelang und welche Hürden dabei zu nehmen waren, erzählt diese Sendung. Autorin: Christiane Neukirch (BR 2023)
Zu Lebzeiten waren seine Erzählungen nur in Pulp-Magazinen zu lesen. Heute gilt H.P. Lovecraft als einer der einflussreichsten Horrorschriftsteller der letzten 200 Jahre. Seine düster-subtilen Erzählungen haben bis heute Einfluss auf Literatur, Film und Popkultur. Und doch umwehen den eigenwilligen Schöpfer unaussprechlicher Monstrositäten bis heute Legenden und Geheimnisse.
Autor: Michael Zametzer (BR 2023)